Das IntraSafety-System basiert auf der Ausstattung von Hallendecken, Flurförderzeugen und Personen mit NoColl-Infrarot-Sensoren, die einen schnellen, störungssicheren und bidirektionalen Datenaustausch zwischen allen Systemkomponenten ermöglichen.
Die Hallendecke in den zu kontrollierenden Bereichen wird rasterartig mit NoColl-Sensoren ausgestattet. Die Maschenweite der „Sensor-Matrix“ wird, passend zur Nutzung dieser Bereiche so gewählt, dass eine präzise Lokalisierung und ein eindeutiges Routing von darin befindlichen Personen und Flurförderzeugen sichergestellt werden kann. Der Abstand der NoColl-Sensoren in der Matrix variiert dabei typischerweise zwischen 1,5 bis 5 m.
Abbildung: Flächendeckende Ausleuchtung des Beobachtungsbereichs über die an der Decke montierte Sonsor-Matrix
Die über die Matrix zu identifizierenden Personen und Flurförderzeuge werden ebenfalls mit intelligenten Infrarot-Sensoren ausgestattet, die, je nach Position, gleichzeitig von bis zu sechs Matrix-Sensoren an der Decke erkannt werden. Bei einer Erfassung aktivieren die vernetzten Sensoren an der Decke jeweils auch die unmittelbar benachbarten Sensoren in einem definierten Informationskreis. Zusammen bilden sie dann konzentrisch angeordnete Schutzzonen um die erfasste Person bzw. um das Fahrzeug herum.
Über die Sensor-Matrix werden permanent die Positionen und Bewegungsrichtungen aller, im Beobachtungsbereich befindlichen Personen und Flurförderzeuge erfasst und zentral ausgewertet, sodass eine übergreifende Gefahrsituation-Bewertung möglich ist.
Für Personen wurde eine spezielle „tbm-Weste“ mit integrierter Sensorik und einer Vibrationseinheit entwickelt, über die die Person, im Moment einer Gefahrentstehung, d.h. bei einer Fahrzeugannäherung, aktiv gewarnt werden kann.
Die Flurförderzeuge werden mit einem fest montierten „tbm-Spoiler“ als Informations- und Unfallmelder ausgestattet.
Der Spoiler wird einfach per Plug+Play an das Dach des Fahrzeugs geklemmt und mit einem Schnittstellenkabel zur Fahrzeugsteuerung verbunden.
Beliebiges Flurförderzeug mit dem tbm-Spoiler
Eine in den Spoiler integrierte Steuereinheit bietet über die Schnittstelle zur Fahrzeugsteuerung die Möglichkeit, die Geschwindigkeit des Flurförderzeuges (Gefahrerzeuger) im Moment einer Gefahrentstehung bzw. Annäherung an eine Gefahrstelle, fahrtrichtungs- und ereignisbedingt so zu beeinflussen, dass keine Personen- oder Fahrzeugschäden entstehen können.
In Kombination mit der Sensor-Matrix an der Decke und zusätzlicher Sensorik am Stapler, wie beispielsweise einem Beschleunigungs- bzw. Schocksensor, wird der Spoiler darüber hinaus zum Datensammler, mit dessen Hilfe umfassende Informationen zum Staplereinsatz erfasst werden.
Die über den Spoiler erfassten Daten werden in einer integrierten Kontrolleinheit, der sogenannten „Bluebox“ gesammelt, am Stapler zwischengespeichert, und zu einem geeigneten Zeitpunkt via WLAN an einen zentralen Leitrechner weitergeleitet.
Ein am Stapler montiertes und über Bluetooth an den Spoiler angebundenes „Display“ dient als Interface für die Anzeige von Statusinformationen sowie für manuelle Eingaben durch den Staplerfahrer.
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Vmax Unlimitiert |
V2 Limit V2 |
V3 Gefahr-Limit |
V3 Person seitlich |
Stop
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Die über die Matrix-Sensoren erfassten Daten werden online an einen zentralen Leitrechner weitergeleitet, auf dem die „Matrix-Zentrale“, als Herzstück des IntraSafety-Systems installiert ist.
Die „Matrix-Zentrale“ sammelt die von den Sensoren kommenden Informationen und erstellt in Echtzeit ein Abbild mit den Positionen und Fahrtrichtungen aller Flurförderzeuge und Personen, die mit den zuvor beschriebenen tbm-Sensoren ausgestattet sind.
Basierend auf diesem Abbild wird für jede Person und jedes Fahrzeug eine individuelle Situationsbewertung in Echtzeit durchgeführt, wonach ohne zeitliche Verzögerungen gegebenenfalls erforderliche Maßnahmen zur Gefahrvermeidung eingeleitet werden. Die jeweilige Fahrtbewegung ist visualisierbar.
Über die Möglichkeit zur individuellen, typspezifischen Situationsbewertung, in Kombination mit der direkten Kommunikation zwischen Zentrale und Fahrzeug/Person ergeben sich dabei sehr exakte Beeinflussungsmöglichkeiten, wodurch das System effizient eingesetzt werden kann.
Das über die Matrix-Zentrale ermittelte Echtzeit-Abbild kann auf die Flurförderzeuge zurück übertragen und dort angezeigt werden. Auf diese Weise haben die Fahrzeugführer jederzeit die Gesamtsituation in Ihrem Arbeitsbereich (z.B. in einer Lagerhalle) im Blick, woraus sich die Möglichkeit ergibt, sich anbahnende Gefahrensituationen „vorauszuahnen“ und, durch situativ angepasstes Fahrverhalten, „proaktiv“ zu vermeiden.
Neben der zuvor beschriebenen Funktion zur Vermeidung von Gefahrsituationen übernimmt die Matrix-Zentrale die zeitübergreifende Protokollierung und Auswertung aller, über die Matrix-Sensoren erfassten Daten, woraus sich weiterführende Funktionen zur Ereignisprotokollierung sowie zur Steuerung definierter Ereignisse ergeben.
Die Visualisierung der erfassten Daten erfolgt über einen, ebenfalls über die Matrix-Zentrale bereitgestellten Web-Service, sodass eine flexible, browserbasierte Datenanzeige möglich ist.
Basierend auf den Basisfunktionen kann die Software für die zentrale Datenverarbeitung, passend zu den jeweiligen Kundenanforderungen individuell angepasst werden.
Hierzu zählen insbesondere
- Umsetzung von Kundenvorgaben zur Kollisionsvermeidung („Verkehrsregeln“)
- Positions- bzw. bereichsabhängige Bewertung der Daten von den NoColl-Matrix-Sensoren
- Kundenindividuelle Auswertung der, für die Datenmatrix konfigurierten Szenarien
Echtzeit-Systemabbild - Die farblich markierten Flächen repräsentieren individuell konfigurierte Geschwindigkeits- und Hubhöhenlimits, sowie unterschiedliche Lager- und Verkehrsflächen.